Die Schlackenhalden
Schlackenhalden
Die meisten Schmelzöfen befanden sich in der Nähe des Meeres und die beim Schmelzprozess entstandenen Schlacken wurden, evtl. zerkleinert, auf einen Haufen geworfen. Später entdeckte man, daß sie doch noch beachtliche Mengen an erwünschten Metallen enthielten und schmolz sie erneut ein. Zuerst zwischen dem 3. und 2. Jhd. v.Chr.! Dann erneut in römischer Zeit. Intensiv wurden die Schlacken-Hinterlassenschaften zwischen 1865 und 1910 bearbeitet. Man holte sogar welche vom Meeresboden. 1954 waren praktisch alle alten Schlackenhalden verschwunden.
Je nach Fundort und damit verbunden: Nebengestein sowie die in der jeweiligen Zeit angewandte spezielle Schmelzmethode bedingte die noch vorhandenen Inhalte an Metallen und deren Verbindungen. In den frühen Schlacken, z.B. von Thorikos, waren bis zu 20% Blei enthalten. Silber allerdings nur in bescheidenem Maße.
Da ein Teil der Schlacken ins Meer geschüttet wurden, andere mit dem Meerwasser indirekt in Berührung kamen, reagierten diese mit den entsprechenden Elementen. Und so kristallisierten im Laufe der Zeit in den Schlackenhohlräumen viele seltene Mineralien aus. Diese sind meist nur klein, bestenfalls zwischen 1-2 mm, selten bis 5 mm.
Moderne Schlacken aus der letzten Betriebsperiode enthalten so gut wie keine Hohlräume und auch kaum Metalle. Daher ist hier nicht mit Sekundärmineralien zu rechnen.
Schlackenlokalitäten (von N nach S):
Kamariza, Liebenbergit-Fundstelle
Tourkolimanon
Mikrolimanou
Vrissaki
St.Nikolas
Oxygon
Thorikos
Hafen Laurion
Panormos
Posidonia
Passa Limani
Sounion
Lagraina (westlich)
Die Mineralien dieser Schlackenhalden werden hier nicht auf die verschiedenen Fundstellen verteilt gelistet, sondern übergreifend. Dafür werden die Fundorte soweit bekannt bei den abgebildeten Mineralien genannt.
Bestandsliste Schlackenhalden
Akaganeit, Albit, Amesit, Anglesit, Annabergit, Anthonyit, Antlerit, Aragonit, Atacamit, Aurichalcit, Azurit
Bannermanit, Barnesit, Barstowit, Beudantit, Blei, Blixit, Boleit, Botallackit, Brochantit
Calcit, Caledonit, Cerussit, Chalkophanit, Chalkopyrit, Chlorophoenicit, Chrysokoll, Connellit, Coronadit, Cotunnit, Covellin, Creedit, Cumengeit, Cuprit, Cuspidin, Cyanochroit, Cyanotrichit
Damarait, Devillin, Diaboleit
Ekdemit, Elyit, Erythrin, Ettringit
Fayalit, Feroxyhyt, Ferrihydrit, 'Fiedlerit' (TL), Fluorit, Freedit
Galenit , Gearksutit, Georgiadesit (TL), Gilalith, Gips, Goethit, Grantsit
Halit, Hämatit, Haüyn, Hedenbergit, 'Heliophyllit', Hemimorphit, Hetaerolith, Hidalgoit, Hörnesit, Huemulit, Huntit, Hydrocalumit, Hydrocerussit
Jarosit, Jodargyrit
Klinoatacamit, Ktenasit, Kupfer
Lanarkit, Laurionit (TL), Lavendulan, Leadhillit, Legrandit, Lepidokrokit, Liebenbergit, Linarit, Lithargit, Ludlockit
Macphersonit, Magnesioriebeckit, Malachit, Mammothit, Massicotit, Matlockit, Mendipit, Metamunirit, Mimetesit, Minium, Monazit-(Ce)
Namuwit, Nantokit, Nealit (TL), Nosean
Olivenit
Paralaurionit (TL), Parasymplesit, Paratacamit, Pascoit, Paulmooreit, Penfieldit (TL), Perit, Pharmakosiderit, Phosgenit, Plattnerit, Plumbojarosit, Posnjakit, Pseudoboleit, Pumpellyit-(Al), Pyrit
Quarz
Ranciéit, Romanèchit
Schäferit, Schulenbergit, Schwefel, Segnitit, Serpierit, Shakhovit, Siderit, Silber, Skorodit, Smithsonit, Spangolith, Sphalerit, Strontianit, Susannit, Symplesit
Tarnowitzit (Var.: Aragonit), Thomsenolith, Thorikosit (TL), Tooeleit, Trevorit
'unbestimmt'
Valentinit, 'Vernadit', Volborthit
Whitlockit, Willemit
Zn-Schulenbergit (Var.: Schulenbergit)
Quelle
Alle Angaben zu den einzelnen Bergbaurevieren und die Bestandslisten stammen aus dem Mineralienatlas, aus den Unterseiten zum Hauptartikel über Laurion.