Namibia
Derzeit noch im Aufbau - Mineralienphotos müssen noch ergänzt werden.
Inhalt
1. Quellen
2. Namibia
3. Tsumeb
4. Bergbaugeschichte
5. Geologie und Grube
6. Besondere Mineralien
7. Bestandsliste
Quellen
Allgemeine Bemerkung zur Verwendung der angeführten Quellen unter diesem Link
Wikipedia - Artikel: Bergbau in Namibia
https://de.wikipedia.org/wiki/Bergbau_in_Namibia
Wikipedia - Artikel: Tsumeb
https://de.wikipedia.org/wiki/Tsumeb
Mineralienatlas - Artikel: Tsumeb Mine
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Namibia/Oshikoto%20%28Otjikoto%29%2C%20Region/Tsumeb/Tsumeb%20Mine
NAMIBIA
Namibia zählt weltweit zu den führenden Bergbaunationen in Bezug auf Diamanten, Uran, Zink und Flussspat. Zudem werden Gold, Kupfer, Blei und Salz sowie zahlreiche weitere Mineralien abgebaut. Im Bergbau waren zum 31. Dezember 2010 6847 Personen dauerhaft beschäftigt. Dieses bedeutet einen Anstieg von mehr als 10 Prozent innerhalb eines Jahres. 2011 stieg die Zahl weiter auf 7898. Das mit Abstand bekannteste Bergwerk Namibias war die Tsumeb Mine.
TSUMEB
Der Wahl- und Wappenspruch der Stadt Tsumeb in Namibia ist der Gruß „Glück Auf“. - Das birgt nun gleich einen zweifachen Hinweis: Wir haben es mit einer Bergarbeiterstadt zu tun, und sie hat eine partiell deutsche Geschichte.
Die Stadt Tsumeb befindet sich im Nordwesten Namibias auf einer Höhe von 1310 m über dem Meeresspiegel am Nordrand des Otaviberglandes in einer Entfernung von ca. 430 Straßenkilometern nördlich von Windhoek.
Tsumeb verdankt seinen Namen dem „Grünen Hügel“ – einer hier ursprünglich an der Oberfläche anstehenden, tiefgründig oxidierten und dann hauptsächlich aus Malachit bestehenden Kupfervererzung, die von einem hohen Tambutiwald umgeben war. Ursprünglich war das Gebiet um Tsumeb von den San bewohnt. Sie waren auch die Entdecker der hier an der Erdoberfläche ausbeißenden Kupfererze und in der Lage, aus diesen Erzen im sogenannten „Termitenofen-Verfahren“ (dabei wurden Termitenhügel wegen ihres besonderen Belüftungssystems als einfache Hochöfen benutzt) Kupfer zu gewinnen und zu verarbeiten. Daraus entwickelte sich ein schwunghafter Kupfer-Handel mit den nördlich siedelnden Ovambo, die aus dem Metall kunstvolle Ringe und Halsketten schmiedeten.
Geschichte
Die Nachricht von diesen Erzvorkommen blieb auch den Weißen nicht verborgen. So wurden seit Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Expeditionen in das Otavi-Bergland unternommen, um die Erzvorkommen und deren Abbaumöglichkeiten zu erkunden. Letztlich scheiterten all diese Versuche an den fehlenden bzw. zu aufwändig erscheinenden Transportwegen.
Erst nach Übernahme der „Gebietsverantwortung“* durch die Deutschen (*so Wikipedia, genauer also: die Eingliederung „Deutsch-Südwest-Afrikas“ als so genanntes „Schutzgebiet“ in die Kolonialverwaltung des Deutsche Reiches) begann eine planmäßige Erkundung der Erzlagerstätten, da man sich von deren Nutzung eine Verbesserung der bisher negativen Leistungsbilanz der deutschen Kolonialpolitik versprach.
1893 erhielt die South West African Company die Minenrechte über diese Fundstätten. 1899 begann die planmäßige Erschließung der Bergwerke durch englische Ingenieure und nach Gründung der deutsch-englischen Otavi-Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG), einer Tochtergesellschaft der South West African Company, am 6. April 1900 der gewerbsmäßige Abbau.
Die reichen, nicht nur auf Kupfer beschränkt bleibenden Erzvorkommen einerseits und die so beschwerlichen Transportwege andererseits machten den Bau einer Eisenbahn-Strecke nach Swakopmund unabwendbar. Deren Bau, der unter Zwangsverpflichtung hier ansässiger Herero und Ovambo in Angriff genommen wurde, war einer der Gründe für den 1904 in Okahandja beginnenden Hereroaufstand, zumal die für den Eisenbahn-Bau notwendige Landnahme ohne Zustimmung der hier zuständigen Hereroführer erfolgte.
Der Abbau in der eigentlichen Mine begann 1907. Daran waren auch Bergleute aus dem Siegerland beteiligt. 1911 waren es bereits 35 Bergleute und 1913 60 Bergleute aus dem Siegerland. Herdorfer Bergleute fuhren am 6. Januar 1910 erstmals in die Mine Tsumeb ein. Näheres zu diesem Kapitel der Tsumeb-Mine >> unter diesem Link.
Geologie und Grube
Die Tsumeb-Formation stellt die Karbonatplattformfazies des Kalahari-Kratons in der Damara-Abfolge dar. Diese Gesteine wurden bei der panafrikanischen Damara-Orogenese nur relativ schwach deformiert.
Die „Tsumeb Mine“ (auch Tsumcorp Mine) wurde von 1907 bis zu ihrer Schließung aufgrund Unwirtschaftlichkeit 1996 betrieben. Sie wird momentan von "Ongopolo" geleitet, der frühere Name der 'Tsumcorp mine' war, bevor sie Konkurs anmeldete, wurde später in 'Tsumeb Corporation Ltd (TCL)' umbenannt. Im Jahr 2019 hat Ongopolo einen großen Teil seines Fuhrparks auf einer Online-Auktion veräußert, dazu >> der Link.
Eine Zeichnung des Grubengebäudes findet Ihr >> im Mineralienatlas.
Mineralien
Die Lagerstätte Tsumeb gehört wegen ihrer spektakulären Mineralfunde und der Vielzahl seltener Mineralien zu den berühmtesten der Welt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um oxidische Sekundärminerale, die sehr oft eine ungewöhnliche chemische Zusammensetzung und einen bemerkenswerten strukturellen Aufbau besitzen.
Hervorgegangen sind oxidische Sekundärmineralien aus zahlreichen sulfidischen und teilweise arsenhaltigen Mineralien. Man gewann aus den Erzen Blei, Kupfer, Zink, Silber, Cadmium, Germanium und Arsen.
Insgesamt wurden während ihrer bisherigen Betriebsphase 296 Minerale identifiziert, 72 von ihnen wurden von diesem Fundort sogar erstmals beschrieben („Typlokalität“) - wie unter ande-rem die nach dem Ort benannten Minerale Tsumebit und Arsentsumebit sowie den nach den Bergen in der Umgebung benannten Otavit, den nach dem Ovamboland benannten Ovamboit und den nach dem Herero-Namen für Tsumeb benannten Otjisumeit. Das Mineral Tsumcorit trägt seinen Namen nach der „Tsumeb Corporation Limited“.
Die Minerale Andyrobertsit, Arsenohopeit, Bartelkeit, Biehlit, Calvertit, Davidlloydit, Ekatit, Erikapohlit, Eyselit, Fahleit, Gallobeudantit, Galloplumbogummit, Gebhardit, Gerdtremmelit, Hermannroseit, Itoit, Krieselit, Mathewrogersit, O’Danielit, Otjisumeit, Ovamboit, Plumboselit, Prosperit, Schaurteit, Söhngeit, Stottit, Tsumgallit, Vanackerit, Wilhelmkleinit und Zinkgartrellit wurden bisher (Stand 2016) überhaupt nur hier gefunden.
Bestandsliste Tsumeb
Ich selbst besitze nur einen kleinen Ausschnitt von Tsumebmineralien in meiner Sammlung, da diese aber auch sehr schöne Spezimen beinhaltet, möchte ich sie hier auch vorstellen. Eine Bestandsliste ergänze ich hier also nur der Vollständigkeit halber. Eine ganze Reihe weiterer Aufnahmen >> im >> Mineralienatlas / Hauptartikel Tsumeb Mine, von dem auch die Bestandsliste stammt:
Adamin, Adular (Var.: Orthoklas), Agardit-(Ce), Akanthit, Alamosit, Albit, Almandin, Amalgam (Var.: Quecksilber, Silber), Amethyst (Var.: Quarz), Anatas, Andyrobertsit (TL), Anglesit, Anhydrit, Ankerit, Antimon, 'Apatit-Gruppe', Aragonit, Arsenbrackebuschit (TL), Arsendescloizit (TL), Arseniosiderit, Arsenogoyazit, Arsenohopeit (TL), Arsenopyrit, Arsentsumebit (TL), Ashoverit, Atacamit, Aurichalcit, Austinit, Azurit
Baileychlor, Bartelkeit (TL), Baryt, Bayldonit, Beaverit-(Cu), Bergkristall (Var.: Quarz), Betechtinit, Betpakdalit-CaCa, Betpakdalit-CaMg (TL), Beudantit, Biehlit (TL), 'Biotit', Bornit, Bournonit, Brianyoungit, Briartit, Brochantit, Brucit, Brunogeierit (TL)
Calcioandyrobertsit-1M (TL), Calcit, Caledonit, Calvertit, Carrollit, Cerussit, Chalkanthit, Chalkophanit, Chalkophyllit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chalkotrichit (Var.: Cuprit), Chenevixit, Chrysokoll, Chudobait (TL), Cinnabarit, Claudetit, Clausthalit, Coelestin, Colusit, Connellit, Corkit, Cornwallit, Coronadit,
Covellin, Cubanit, Cuprit, Cuproadamin (Var.: Adamin)
Davidlloydit (TL), Descloizit, Devillin, Digenit, Dioptas, Djurleit, Dolomit, Dufrénit, Duftit (TL), Duftit-Alpha (TL) (Var.: Duftit), Dundasit
Ekatit (TL), Elyit, Enargit, Epidot, Erikapohlit (TL), Eugenit, Eyselit (TL), Fahleit (TL), Famatinit, Feinglosit (TL), Ferberit, Ferrilotharmeyerit (TL), Fleischerit (TL), Fluorit, Fornacit, Fraipontit, Furutobeit
Gaitit (TL), Galenit, Gallit, Gallobeudantit (TL), Galloplumbogummit (TL), Gartrellit, Gebhardit (TL), Geminit, Gerdtremmelit (TL), Germanit (TL), Germanocolusit, Gips, Glaukodot, Goethit, Gold, Graphit, Gratonit, Greenockit
Hämatit, Hedyphan, Helmutwinklerit (TL), Hemimorphit, Hermannroseit (TL), Heterogenit, Heterogenit-2H (Poly.: Heterogenit), Hidalgoit, Hörnesit, Hydrocerussit, Hydroxylapatit , Hydrozinkit
Ianbruceit (TL), Idait, Ilmenit, Itoit (TL)
Jamesit (TL), Jamesonit, Jarosit, Johillerit (TL)
Kaolinit, Karminit, Kasolit, Kegelit (TL), Keyit (TL), Kintoreit, Klinochlor, Klinoklas, Kobaltdolomit (Var.: Dolomit), Kobaltsmithsonit (Var.: Smithsonit), Konichalcit, Koritnigit (TL), Köttigit, Krieselit (TL), Kupfer
Lammerit, Langit, Larsenit, Lavendulan, Leadhillit, Legrandit, Leightonit, Leiteit (TL), Lepidokrokit, Linarit, Linnaeit, Lithargit, Ludlockit (TL), Lukrahnit (TL), Luzonit
Macphersonit, Maghemit, Magnesit, Magnetit, Maikainit, Malachit, 'Mangan', Markasit, Massicotit, Mathewrogersit (TL), Mawbyit, Mawsonit, Melanotekit, Metacinnabarit, Metazeunerit, Mikroklin, Millerit, Mimetesit, Minium, Minrecordit (TL), Mixit, Molybdänit, Molybdofornacit (TL), Montmorillonit, Mottramit, Muskovit
Nadorit , Namuwit
O'Danielit (TL), Ojuelait, Olivenit, Orthoklas, Otavit (TL), Otjisumeit (TL), Ovamboit (TL), Oxyplumboroméit
Palygorskit, Paradamin, Parnauit, Patrónit, Perroudit, Pharmakosiderit, Philipsbornit, Philipsburgit, Phlogopit, Phosgenit, Plancheit, Plattnerit, Plumbogummit, Plumbojarosit, Plumboselit (TL), Plumbotsumit (TL), Posnjakit, Powellit, Prosopit, Prosperit (TL), Pseudomalachit, 'Psilomelan', Pyrit, Pyrolusit, Pyromorphit
Quarz, Queitit (TL)
Realgar, Reinerit (TL), Renierit, Rhodochrosit, Romanèchit ?, Rosasit, Roselith-Beta, Roxbyit, Rutil
Schaurteit (TL), Scheelit, Schneiderhöhnit (TL), Schultenit (TL), Schwefel, Scotlandit, Segnitit, Seligmannit, Serpierit, Sewardit (TL), Shattuckit, Siderit, Sidpietersit (TL), Silber, Skorodit, Smithsonit, Söhngeit (TL), Spertiniit, Sphalerit, Stannit, Stibiconit (TL) (Var.: Roméit-Gruppe), Stibioclaudetit (TL), Stibnit, Stolzit, Stottit (TL), Stranskiit (TL), Stromeyerit, Sulvanit, Susannit
Talk, Talmessit, Tangeit, Tarnowitzit (Var.: Aragonit), Tennantit, Tenorit, Tetraedrit, Thaumasit, Thometzekit (TL), Tilasit, Titanit, Tremolit, Tsumcorit (TL), Tsumebit (TL), Tsumgallit (TL), Tungstenit
Umangit, 'unbestimmt'
Vanackerit (TL), Vanadinit
Warikahnit (TL), Whitlockit, Wilhelmkleinit (TL), Willemit, Witherit, Wulfenit, Wurtzit, 'W-führender Wulfenit'
Zharchikhit, Zinkgartrellit (TL), Zinkhaltiger Dolomit (Var.: Dolomit), Zinklavendulan (TL) (Var.: Lavendulan), Zinkolivenit, 'Zinkrosasit' (TL), Zinkroselith (TL), Zirkon