St Egidien
Inhalt
1. Quellen
2. Bergbau und Geschichte
- Exkurs Karl May
3. Die Nickelhütte St. Egidien
4. Die Achatfundstelle
5. Bestandsliste St Egidien
QUELLEN
Vorbemerkung zur Verwendung der angeführten Quellen unter diesem Link
1. Wikipedia – Artikel St Egidien
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Egidien
2. Mineralienatlas – St.Egidien
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Zwickau%2C%20Landkreis/St.%20Egidien
Bergbau und Geschichte
St. Egidien wurde vermutlich in der Zeit zwischen 930 und 968 als „Tilling“ gegründet. Da bei zwei Bränden im 18. Und 19. Jhdt. sowohl das Pfarrhaus als auch das Haus des Gemeindevorstehers abbrannten, kann das jedoch urkundlich nicht mehr belegt werden.
1150 wurde der Ort von fränkischen Bauern besiedelt. Sie erbauten im Niederdorf eine steinerne Kirche, die dem Heiligen Ägidius geweiht war (wegen Baufälligkeit 1811 abgerissen). Erstmals urkundlich erwähnt wird St. Egidien im Jahr 1320 in der Naumburger Urkunde als „Ecclesia Sancti Egidii in Lunwicz“.
1858 wurde St Egidien an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Zum Eisenbahnknotenpunkt wurde der Ort mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Stollberg 1878. Dadurch wurde das Steinkohelnrevier Lugau-Oelsnitz angebunden.
Exkurs - Karl May
Literarisch machte die Bahnstrecke Geschichte, weil der 27-jährige Karl May nach einer Hochstapelei per Bahn von St Egidien nach Bräunsdorf gebracht werden sollte und auf der Fahrt bei Kuhschnappel fliehen konnte.(vgl. auch unter Hohensetin-Ernstthal)
Die Nickelhütte St Egidien
Im Jahr 1952 wurde nahe dem Bahnhof St. Egidien die Nickelhütte St. Egidien errichtet, in welcher die Nickelerze aus den Lagerstätten im Nachbarort Callenberg (siehe auch dort) verarbeitet wurden. Seit Ende der 50er Jahre verband eine Industriebahn den Tagebau im Raum Callenberg mit der Nickelhütte St Egidien, allerdings hatte die Lagerstätte in Callenberg nicht die erhoffte Ergiebigkeit. So erwies sich der Bau der Nickelhütte als Fehlinvestition. Mit der politischen Wende und der neuen Marktsituation erfolgte 1990 die Einstellung des Bergbaus und der Produktion in der Nickelhütte St. Egidien.
Die Achatfundstelle
St Egidien ist allerdings unter Mineraliensammlern eher als Achatfundpunkt bekannt. Die Fundstelle liegt unmittelbar nördlich der Anlagen der ehemaligen Nickelhütte im Anschluss an das Bahnhofsgelände (von der BAB 4 Ausfahrt Hohenstein-Ernstthal nach 4 km in südwestlicher Richtung). Das Vorkommen wurde beim Bau der Nickelhütte aufgeschlossen.
Das Vorkommen hat nur eine geringe Ausdehnung und ist begrenzt auf mehrere eng beieinander liegende Einzelvorkommen, die an einen ca 10 m mächtigen shyolithischen Ignimbritkörper gebunden sind.
Die Achate treten fast ausschließlich als kugelige Körper auf („Dinosauriereier“), im Querschnitt sind die Chalcedonlagen meist sternförmig begrenzt. Im Zentrum enthalten sie oft Quarz (manchmal als Rauchquarz oder Amethyst), selten verbleibt ein Hohlraum, der (noch seltener) mit meist zersetzen Kristallen anderer Mineralien (Calcit, Dolomit …) gefüllt ist. Manchmal wurden die Achatausscheidungen auch unterbrochen und die Bruchstücke mit jüngerem Achat oder Jaspis wieder verkittet, so dass interessante Brekzienstrukturen entstanden.
Bei den Farben der Achate dominieren rote und rotbraune Farbtöne, aber es gibt auch braune, orange und weiße Lagen, selten hellblau.
Bei Bauarbeiten 1991/92 wurde nördlich der Achatfundstelle eine Kupfermineralisation aufgeschlossen, die vergessen, aber in der älteren Literatur bereits beschrieben war.
Bestandsliste der Mineralien St Egidiens
Achat (Var.: Chalcedon), Amethyst (Var.: Quarz), Azurit, Calcit, Dolomit, 'Halloysit', Hämatit, Jaspis (Var.: Chalcedon), Magnesit, Malachit, Moosachat (Var.: Achat, Chalcedon), Plumeachat (Var.: Achat), Quarz, Rauchquarz (Var.: Quarz), Rhyolithachat (Var.: Achat, Quarz), Talk